Praxisbeispiel

Peer Instruction – studentische Interaktion auch in Vorlesungen

Lehrende
Prof. Dr. Karsten Hoechstetter
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Peer-Instruction-Einheiten sind kurze Einheiten von ca. 10 Minuten Dauer, die während einer Vorlesung einmal oder mehrmals durchgeführt werden. Ausgangspunkt ist eine Multiple-Choice-Frage, die über den Projektor an die Studierenden gerichtet wird. Typischerweise handelt es sich dabei um eine Verständnisfrage zum aktuellen Stoff, die eine Thematik aufgreift, deren Verständnis den Studierenden erfahrungsgemäß schwerfällt bzw. zu denen es oft studentische Fehlvorstellungen gibt. Die Studierenden erhalten kurz Zeit, selbstständig über die richtige Antwort nachzudenken, und stimmen dann anonym darüber ab. Das Abstimmungsergebnis wird üblicherweise eingeblendet bzw. bekannt gegeben. Anschließend folgen 3-5 Minuten, in denen die Studierenden mit ihren Sitznachbarn über die Frage diskutieren, Argumente für und gegen die verschiedenen Antwortmöglichkeiten austauschen und versuchen, Fehler in der Argumentation bei sich selbst bzw. dem/der Kommiliton*in aufzudecken. Diese Zeit ist dadurch eine Zeit des aktiven Lernens für die Studierenden. Eine zweite Abstimmung schließt die Diskussionsphase ab. Nun wird die korrekte Antwort üblicherweise häufiger gewählt, was den Lernprozess der Studierenden dokumentiert. Anschließend werden im Plenum sowohl die korrekte Antwort aufgelöst als auch die Fehlkonzepte besprochen, die den Falschantworten zugrunde liegen.

Herausforderung in der Lehre

Ziele Ihres Praxisbeispiels

Peer Instruction erlaubt es den Studierenden, sich in der Vorlesung gegenseitig Aspekte des Lernstoffs zu erklären, von denen (aus Studien oder Erfahrung der Lehrperson) bekannt ist, dass sie auch nach Erklärung der Lehrperson noch Probleme bereiten. Damit erhält die Vorlesung einen Mehrwert, der nicht auf anderem Weg (z. B. Literaturlektüre, Videos) erhalten wird. Nebenbei lockert die Methode die Vorlesungszeit auf – sowohl für Studierende als auch für die Lehrperson. Sie steigert die Motivation und Selbstkompetenz der Studierenden und sorgt für ein angenehmes Lernklima. Die Methode lässt sich niederschwellig, ohne große Umstrukturierung der Lehrveranstaltung, in die Vorlesung integrieren.
Somit kann folgenden Herausforderungen begegnet werden:

  • bekannte Fehlkonzepte zu Lerninhalten werden oft zu spät (z.T. erst in der Klausur) sichtbar
  • Studierende benötigen individuell unterschiedliche Erklärungen zum gleichen Lerninhalt
  • große Frontalvorlesungen ohne Interaktion und aktive Teilnahme der Studierenden liefern nur wenig Mehrwert gegenüber selbstständiger Lernstoff-Erarbeitung
  • studentische Partizipation ist in großen Vorlesung schwieriger möglich

Die vollständige Beschreibung des Konzepts finden Sie auf den Websites des Projektes INSPIRE der EAH Jena.

Voraussetzungen für die Umsetzung

Zeitlicher Umfang: pro Einheit 10 Minuten während der Vorlesung

Vorgehensweise

Hilfreiche Links und Quellen

Ihre Anregung oder Frage

Wir wünschen uns, dass die Praxisbeispiele kritisch betrachtet, genutzt und weiterentwickelt werden und damit lebendig bleiben. Nutzen Sie deshalb die Kommentarfunktion, um Ihre Einschätzung zum vorliegenden Praxisbeispiel zu geben. Teilen Sie Ihre Erfahrungen in der Umsetzung oder verweisen Sie auf ähnliche didaktische Methoden (bitte mit Referenzen oder Links). 

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Anprechperson des Lehrkonzepts

Bild von Petra Lepetit

Petra Lepetit

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